HOME     |     KONTAKT


Suche  

Semex News

Der neue Semex-Newsletter für erfolgreiches Repromanagement
Sie sind Eigenbestandsbesamer*in, Herdenmanager*in oder anderweitig in das Reproduktionsmanagement ...
Bullenkatalog August 2022
Der neue Katalog ist da! Klicken Sie hier und finden Sie genau den Bullen, den Sie fü...
Zuchtwertschätzung August 2022
Wenn sich auf den Feldern die Getreideernte dem Ende neigt, dann ist immer die Erntezeit f&A...
Bullenkatalog Frühjahr 2022
Der neue Katalog ist da! Klicken Sie hier und finden Sie genau den Bullen, den Sie fü...
Bullenkatalog 2022
Der Bullenkatalog Dezember 2021 steht hier ab sofort bereit! ...
Bullenkatalog August 2021
Der Bullenkatalog August 2021 steht hier ab sofort bereit! ...

Auflistung aller Artikel
Semex-Focus-Seminar 2018
Artikel gepostet am Februar 20, 2018, 16:00:42

- Erfolg kommt nach Fokussierung - Vom 7.-8. Februar 2018 folgten über 50 Teilnehmer aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands der Einladung in das Atlantic Hotel Universum in Bremen. Unter dem Motto "Countdown zu neuen Sichtweisen" wurden zum einen fachspezifische Themen wie Kälberhaltung und -aufzucht behandelt, zum anderen konnten neue Erkenntnisse zu spezielleren Themen, die jedoch für zunehmend wachsende Betriebe mehr in den Focus rücken, gewonnen werden oder schon sind..

Den Start machte am Mittwochvormittag der Fachtierarzt für Rinder Dr. Michael Neumayer, der mit dem Vortrag "Fiktion und Realität - Wie man 2,7 Abkalbungen auch interpretieren kann - (K)eine Provokation" den Widerspruch zwischen Makro- und Mikroökonomie am Beispiel der Remontierung darstellte. Makroökonomisch gesehen sind 2,7 Abkalbungen pro Kuh eine hervorragende Zahl, um eine stabile nationale Herde zu erhalten, die weder wächst noch schrumpft. Aus Sicht der Mikroökonomie sind viele Kälber pro Kuh nur bei hoher Milchleistung sinnvoll. Fakt ist, dass jede Kuh den Betrieb einmal verlassen muss und Remontierung somit notwendig ist. Strategisches Betriebsmanagement ist erforderlich, um über den richtigen, ökonomisch sinnvollen Abgangszeitpunkt zu entscheiden.

Nach einer stärkenden Mittagspause folgte ein Vortrag der etwas anderen Art und Weise. Wirtschaftsprofilerin Suzanne Grieger-Langer fesselte das Publikum mit einer einzigartigen Mischung aus Humor, Intelligenz und Bühnenpräsenz. Sie referierte über das Thema "Pfeifen und Perfomer - Mitarbeiter richtig auswählen und beurteilen". Den Zuhörern wurde vor Augen geführt, anhand welcher Persönlichkeitskriterien Mitarbeiter als sogenannte "Pfeife" identifiziert werden können. Gewünscht sind stattdessen sogenannte "Performer", die mitdenken und somit das Unternehmen voranbringen.

Den Abschluss des ersten Tages machte schließlich Referent Prof. Dr. Frank Jester (praktischer Arzt und zudem Gründungsmitglied des Burnout-Netzwerkes im deutschsprachigen Raum), der mit seinem Vortrag "Burnout - Wachstumsverhinderer unserer Zeit" ein etwas persönlicheres Thema ansprach. Ein Thema, das in unserer heutigen Leistungsgesellschaft immer mehr in den Vordergrund rückt, dennoch für viele Unternehmer ein Tabu-Thema ist. Herr Jester erklärte anhand der 12 Burnout-Stufen die Symptome, wie und wann ein Burnout erkannt werden kann. Problem ist jedoch, dass Betroffene eine Erkrankung oftmals nicht wahrhaben wollen und Hilfe von außerhalb ablehnen. Dieser Vortrag regte viele zum Nachdenken an und sorgte im Anschluss für eine rege Diskussion.

Nach einem ausgiebigen Frühstück stellte Martin Buschsieweke, Geschäftsführer von Semex Deutschland, dem Publikum Semex Elevate vor, ein sehr günstiger genomischer Test, durch den Semex-Kunden in Zukunft profitieren können. Je nach individueller Betriebsstrategie ist eine genomische Analyse von ausgewählten Tieren oder der gesamten Herde sinnvoll. Durch Entnahme einer Ohrstanzprobe wird standardmäßig der LPI-Zuchtwert und die Immunität der Tiere untersucht.

Auch der nächste Vortrag "Fallstricke Arbeitsvertrag und deren Folgen" von der Fachanwältin für Arbeitsrecht, Dr. Doris Geiersberger, sorgte für reges Interesse und eine aktive Diskussion. Anhand eines Musterarbeitsvertrages wurden alle wichtigen Inhalte wie Probezeit, Vergütung, Urlaub und Kündigungsfristen durchgesprochen. Die Seminarteilnehmer hatten viele Fragen zu diesem Thema, die geklärt werden konnten, und außerdem berichteten viele von eigenen Erfahrungen.

Nach einer Kaffeepause befasste sich Marktanalystin Stephanie Stöver-Cordes mit dem Thema "Milchpreisabsicherung an der Warenterminbörse", welches gerade in Zeiten schwankender Milchpreise vor allem für große Milchviehbetriebe ein sinnvolles Instrument zur Preisfestigung sein kann. Problem ist, dass die Märkte unberechenbar sind und jeder Landwirt für sich selbst entscheiden muss, ob eine Absicherung an der Börse für seinen Betrieb in Frage kommt.

Den Abschluss der Vortragsreihe machte dann erneut Dr. Michael Neumayer, der denn kurzfristig ausgefallenen Dr. Peter Zieger hervorragend vertreten konnte. In einem lebhaften und anschaulichen Vortrag zeigte er den Landwirten weitere Potentiale einer gesunden Kälberaufzucht auf. Deutlich wurden vor allem die Vorzüge des Twinning. Studien belegen, dass die Lernkompetenz und das Sozialverhalten von Kälbern deutlich dazu gewinnen, wenn sie die ersten Lebenswochen zu zweit aufgezogen werden. Außerdem stellte er dar, dass eine Schlauchbelüftung auch in Altgebäuden den Keimgehalt in der Luft erheblich senken kann und sich somit die Kälbergesundheit verbessern lässt. Anhand vieler Bildern wurden neue Bauweisen von Kälberställen aus den USA präsentiert, von denen auch bereits vier in Deutschland realisiert wurden.

Semex Deutschland bedankt sich hiermit noch einmal bei allen Interessierten, die der Einladung zum diesjährigen Semex-Focus-Seminar gefolgt sind Sowie ganz besonders den hervorragenden Referenten!

Es konnten für alle viele neue Erkenntnisse gewonnen werden, die zum einen auf die spannenden teils kontroversen Vorträge,, aber natürlich auch auf den Austausch mit Berufskollegen zurück zu führen ist. Nun heißt es das neu Erlernte umzusetzen und den Betrieb Stück für Stück zu optimieren um die neuen Sichtweisen zu nutzen.

Ellen Schramm


Druckversion des Artikels | Artikel als Email weiterleiten